
Funky Fassade aus Corian
Gelungene Symbiose aus präzisem Handwerk und hochmoderner Gestaltungskraft: Das Icade Premier Haus 1 FUNKY am Münchner Arnulfpark erstrahlt mit einer imposanten Fassade aus Glas. Die Transparenz des Gebäudes gibt aber in der Dämmerung den Blick frei auf ein unerwartetes, kleineres Gebäude mit weißer Fassade aus Corian.
FLEXIBLES RAUMKONZEPT MIT NACHHALTIGKEIT
Das ICADE Premier Haus 1 auf dem Gleisvorfeld des ehemaligen Münchener Containerbahnhofs wurde von den beiden renommierten Architektenbüros Ganzer-Hajek-Unterholzner/ Louvieaux und Landau Kindelbacher entworfen und war die erste Gewerbeimmobilie des Geländes, die vollständig veräußert werden konnte. Ende Januar 2011 erhielt das Haus bereits die Bestnote und ein Zertifikat in Gold von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen. Diese Zertifizierung durch DGNB-Standards stand bei der Planung von Anfang an mit auf der Agenda. So galt es für die Architekten sowohl ein flexibles, auf die Mieter maßgeschneidertes Raumkonzept umzusetzen, sich aber auch einer »nachhaltigen« Verantwortung zu verpflichten – nicht zuletzt gegenüber den später dort arbeitenden Menschen. Gesundheit, Komfort und Energieeffizienz sind Themen, mit denen die Work-Life-Balance der zukünftigen Arbeitnehmer im Münchner Arnulfpark unterstützt werden sollte.
ERSTMALS CORIAN ALS GEBÄUDEHÜLLE
Mit dem ICADE Premier Haus 1 wurden ca. 22.000 m² Nutzfläche für ca. 600 Arbeitsplätze geschaffen. Im Kontrast zu seiner sich spiegelnden Glasfassade liegt im fast japanisch anmutenden Innenhof ein Auditoriumsgebäude – als andersartig beeindruckender Blickfang. Dieses Haus ist eines der ersten Bauwerke in Deutschland mit einer Gebäudehülle aus dem Mineralwerkstoff Corian von DuPont. Viel Platz für Konferenzen, Arbeitsplätze und Vortragsräume werden hier von Fassadenbändern aus Corian schützend ummantelt. Es sind elegante, geschwungene Wand-Installationen, die sich wie ineinander passende Schuppen über das Haus im Münchner Arnulfpark legen.

CORIAN: BESTÄNDIG UND NACHHALTIG
Die maßgefertigte Hülle aus Corian erreicht auch unter ökologischen Kriterien eine ganz eigene Qualität: Materialeigenschaften wie Beständigkeit gegen Witterung und UV-Strahlen, geringer Pflegeaufwand und leichte Reparaturmöglichkeiten lassen das Material Corian zu einem ambitionierten Werkstoff auch unter Nachhaltigkeitskriterien werden. So lassen sich raumgreifende Gestaltungen an der Fassade mit hohen Ansprüchen an Nachhaltigkeit verbinden.
AUSTESTUNG BAUPHYSIKALISCHER MÖGLICHKEITEN
Bereits in der Planungsphase des ambitionierten Architekturprojektes waren der Corian-Hersteller DuPont und die Hasenkopf Industrie Manufaktur in das Projekt involviert. Ging es hierbei doch auch darum, die bauphysikalischen Möglichkeiten des Materials im Außenbereich auszuloten: Corian als Verkleidungsmaterial kann einige neue Möglichkeiten der Fassadengestaltung bieten. Eigenschaften wie Hinterleuchtbarkeit, Verformung oder Fräsbarkeit bieten andere Möglichkeiten als herkömmliche Materialien wie beispielsweise Aluminium. So waren DuPont und Hasenkopf schon im Vorfeld beratend für die Architekten tätig und unterstützten ebenfalls die durch Dobler erfolgte Fassadenplanung

ZULASSUNG ALS FASSADEN-MATERIAL
Hasenkopf erstellte die ersten exakten Muster der Fassadenelemente, nach Vorgabe von Dobler, mit denen DuPont daraufhin die Zulassung der Bauaufsicht für diese neue Art der Fassadengestaltung erwirken konnte. In der Bauphase fertigte Hasenkopf hunderte von Einzelteilen aus dem Mineralwerkstoff von DuPont, die optisch fugenlos zu ganzen Corian-Bändern miteinander verbunden wurden. Die Paneele befestigte der Fassadenbauer Dobler mittels Keil-Anker so auf Unterkonstruktionen, dass die schuppenartige Optik der Fassade entstehen konnte.

WEITERFÜHRUNG IM INNENBEREICH
Auch im Innenbereich wurde die Optik der Außenfassade weitergeführt. Hier verkleidete die Lindner Group Innenwände und Raumteiler mit den Corian Elementen von Hasenkopf. Zusammen mit der Firma MetallArt Metallbau Schmid ummantelte Hasenkopf auch die Konstruktion des Treppenaufgangs. Sie verbindet als objekthafte Rauminstallation Funktion mit Design. Durch das Zusammenspiel vieler engagierter Partner in vertrauensvoller Zusammenarbeit entstand das zweigeschossige Schmuckstück an der Münchner Arnulfstraße, das als hervorragend gelungene Symbiose zwischen High-Tech und kontemplativer Ruhe gilt.
Fotos: © Hasenkopf Industrie Manufaktur