
Deckensegel aus Corian - stavanger Konzerthaus
Eine Konzerthalle zu bauen, ist nicht Alltagsgeschäft, sondern eine Spezialdisziplin. Sie wird erst dann erfolgreich beherrscht, wenn Menschen den Ton, den Klang, die Musik, die Akustik perfekt wahrnehmen. Das Konzerthaus ist die Ouvertüre für einen unvergesslichen Musikgenuß. Dabei sollte die Optik nicht vergessen werden, denn das Auge hört mit. Um all das im Norwegischen Konzerthaus in Stavanger zu realisieren, fertigt die Hasenkopf Industrie Manufaktur Deckensegel aus Corian.
ZWEI KONZERTHÄUSER IN EINEM
Das Konzerthaus in Stavanger ist eigentlich »zwei Konzerthäuser«. Denn hier treffen sich Klassik, Rock, Pop und Jazz in zwei sich ergänzenden Hallen. Damit ergeben sich unterschiedliche Vorgaben, Ansprüche, Erwartungen und Lösungen. Der Architekt Per Christian Brynildsen der norwegischen Ratio Arkitekter AS skizziert das so: »Die Grundidee ist, eine der Hallen für natürliche Akustik, vor allem für das Repertoire von Symphonie-Orchestern auszustatten und dazu eine Mehrzweckhalle für lautere Rock- und Jazz-Musik. Die Konzerthalle ist dabei wie eine zerbrechliche Violine in einer geschützten Betonhülle. Die Mehrzweckhalle hingegen eine starke Metallbox in einer offenen Glashülle.« Heute stehen in Stavanger eine rote Betonbox – geschlossen, raffiniert, warm und geschützt – und eine Glasbox – offen, rau, kühl, veränderbar. Besonderes Augenmerk galt der Konzerthalle, die den hohen Standards hinsichtlich Klangqualität und Klangerlebnis natürlich gerecht werden sollte.

Corian-WOLKENGRUPPE IM KONZERTSAAL
Die Architekten setzten dafür Reflektoren ein, die »für die akustischen Eigenschaften auf der Bühne notwendig sind. Wir wollten eine ,Wolkengruppe‘ schaffen, die die Aufmerksamkeit auf sich zieht und damit all das technische Equipment in den Hintergrund rückt.« Form und Oberfläche sollten den größtmöglichen Kontrast zum warmen Holz an den Balkonfronten und Wänden bilden. Abstraktion und Traumwelt – das waren die Themen für die Gestalter. Jetzt brauchte es erfahrene Profis, die diese Ideen Wirklichkeit werden lassen und dabei allen Anforderungen gerecht werden konnten.
ARCHITEKTONISCHE VISION UMSETZEN
Das bayerische Bau-Unternehmen Lindner-Group, Arnstorf, hatte bereits vor der späteren Beauftragung die Architekten umfassend beraten und konnte hier seine Erfahrungen aus vielen internationalen Konzerthallenprojekten einbringen. Das Lindner-Team leiteten Florian Mendle und Martin Unterstaller, die nach einer kurzen Planungsphase 14 Monate mit dem Innenausbau beschäftigt waren: »Bei der Gestaltung ist Lindner grundsätzlich eher zurückhaltend. Unser Ziel war es, die architektonische Vision des Architekten so weit wie möglich zu realisieren.«. Und genau hier beginnt die Zusammenarbeit mit Hasenkopf. »Die jetzigen Corian-Reflektoren waren zu Projektbeginn aus glasfaserverstärktem Kunststoff ausgeschrieben. Da dieser jedoch den hohen Ansprüchen hinsichtlich Flächengewicht, Transluzenz, Materialklasse etc. nicht gerecht werden konnte, mussten wir einen höherwertigen und innovativeren Werkstoff finden.«

CORIAN ALS NEUER, INNOVATIVER WERKSTOFF
Die Herausforderung dabei war die Umsetzung des Entwurfes in kurzer Zeit. Die Neuplanung erforderte die Abstimmung hinsichtlich Akustik, Brandschutz, Oberflächen, Montageablauf. Ein vorausschauendes Projektmanagement war gefragt. Die sehr großen, hinterleuchteten 3-D-Teile mit akustischen Funktionen und Konstruktionsbefestigungen mussten absturzsicher und mit statischer Prüfung angebracht werden. Ebenso waren farbgleiche, fugenlose Designteile unumgänglich. Florian Mendle erinnert sich: »Hasenkopf brachte seine Erfahrung bei der Optimierung des Produktionsverfahrens ein und die sekundengenaue Temperaturführung war entscheidend dafür, dass es zu keinerlei Problemen mit Farben und Fugen kam.«
HASENKOPF UND SEINE ZULIEFERQUALITÄTEN
Die Verantwortlichen von Lindner vertrauten auf Hasenkopf, »weil höchste Qualität und minimale Toleranzen gefordert waren und die Corian Reflektoren erst vor Ort mit der Unterkonstruktion zusammengefügt wurden«. Hasenkopf überzeugt durch die starke Unterstützung bei der technischen Umsetzung sowie die terminliche Zuverlässigkeit und Qualität bei der Produktion und Lieferung. Konsequenterweise übernahm Hasenkopf die Montage in Norwegen selbst.
AUCH IN ZUKUNFT CORIAN IN KONZERTHALLEN
Für Projekte wie Stavanger sieht Lindner »ein weltweites, großes Potential. Deshalb haben wir bereits vor einiger Zeit den Bereich ,Concert Halls, Theatres and Auditoria‘ ins Leben gerufen«, berichtet das Unternehmen. Für den Architekten Per Christian Brynikdsen ist die Zusammenarbeit mit Hasenkopf »eine glückliche Fügung, denn Corian erfüllt alle unsere Vorgaben«. Wer immer in Zukunft in Stavangers Konzerthalle eine Symphonie hört, der sollte einen Blick nach oben werfen auf die ,Wolkengruppe‘ und daran denken, dass auch zwei mittelständische Unternehmen aus Bayern hier gemeinsam erfolgreich für einen guten Ton sorgen.
Fotos: © Jiri Havran