Splash mit Formteilen aus Miraklon

Vietzke & Borstelmann Architekten

Splash - 3 Elemente im Zusammenspiel

»Splash« ist eine Komposition aus Waschtisch, Dusche und Badewanne, welche die zentralen Bereiche des Badezimmers zu einem organischen Körper verschmelzen lässt.

Mineral­werk­stoffe Miraklon & corian

»Die fließenden Formen basieren auf der Fluidität von Wasser«, beschreibt Architekt Thomas Vietzke von »Vietzke & Borstelmann Architekten« den Design-Gedanken. Dass die Industrie Manufaktur den Umgang mit verschiedensten Premiumwerkstoffen beherrscht, beweist das visionäre Badmöbel »Splash« auf vielfältige Weise. Neben den Mineralwerkstoffen MIRAKLON® und Corian® wurden von Hasenkopf über 500 konische Acryl-Inlays angefertigt - jedes ein Unikat. Alle Elemente sind in Handarbeit übergangslos in die Hülle eingepasst und sorgfältig nachbearbeitet, sodass eine makellos polierte Oberfläche entsteht. Mittels LED-Einheiten unter der Außenhülle erzeugen die transparenten Acryl-Inlays eine Anmutung von Wassertropfen in den gewünschten Farben.

Thomas Vietzke im Interview

Hasenkopf: Für die Hasenkopf Industrie Manufaktur haben Sie die »Splash« entworfen. Was hat Sie inspiriert?

Thomas Vietzke: Splash ist Ausdruck unserer Auseinandersetzung mit dem innovativen Gießverfahren »…«, das es ermöglicht sehr komplexe und kontinuierliche Oberflächen perfekt zu materialisieren. In diesem Objekt sind drei Funktionen eines Badezimmers zu einer Tropfenform verschmolzen. Die kontinuierlichen Übergänge von einer konkav-konvexen Form in die Nächste sind haptisch ansprechend; eine sinnliche Erfahrung wird ermöglicht.


Hasenkopf: Kreieren Sie Ihre Designvisionen vor allem zum Nutzen der Menschen oder ist es Ihnen wichtiger, die Möglichkeiten von morgen zu zeigen?

Thomas Vietzke: Design muss immer nützlich sein, sonst wäre es Kunst. Gleichzeitig bedient sich gutes Design natürlich auch an Zukunftstechnologien, wie digitalen Fertigungsmethoden, digitalen Entwurfsmethoden etc. In diesem Fall arbeiten wir am Übergang zwischen digital und analog, eine Art digitales Kunsthandwerk. Letztendlich zielen diese Art von Prototypen (Splash) darauf ab, in einer Extremvariante Designformen zu testen, die später massentauglich werden.

all-in-one-Badmöbel Splash

Hasenkopf: Als Hasenkopf Sie nach einem außergewöhnlichen Design gefragt hat, waren Sie überrascht über die heutigen Möglichkeiten der Realisierung?

Thomas Vietzke: Überrascht nicht direkt, allerdings hocherfreut:  Dass sich in der Industrie Möglichkeiten der Formung und Fabrikation, auch im Sinne einer Individualisierung von Formen, kongenial entwickeln, entspricht unserem Designansatz, maßgeschneiderte Stücke zu entwickeln.


Hasenkopf: Welche Trends sehen Sie in Sachen Design in den letzten Jahren?

Thomas Vietzke: Interessant ist beispielsweise, dass selbst in Firmenwelten, die bisher auf einen fast radikalen Minimalismus gesetzt haben – also die totale Vereinfachung der Form-Funktionsformel – immer ausdifferenziertere Formenwelten erscheinen. Es kommt zu einer größeren Formenvielfalt im Kontrast zu rein monotonen Ebenen. Der rein funktionalistische Ansatz (gleiche Teile repetitiv) tritt zugunsten eines größeren Formenreichtums in den Hintergrund.


Fotos: © Heiner Heine